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Sood und Lätten: Stadtrat legt Eckpunkte für eine koordinierte und nachhaltige Entwicklung fest
Die Stadt Adliswil will ihre Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte langfristig und sorgfältig angehen. „Jetzt ist dafür der geeignete Moment“, sagt Stadtrat Felix Keller, Ressortvorsteher Bau und Planung. Die Entwicklungen Sood und Lätten bieten die Chance, das weitere moderate Wachstum bis 2050 koordiniert und schrittweise in Etappen zu gestalten. Das Gebiet Sood mit seiner hervorragenden Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr (Haltestelle Sood-Oberleimbach der Sihltalbahn) soll sich zu einem lebendigen, durchmischten und qualitätsvollen Subzentrum innerhalb der Stadt Adliswil entwickeln – mit urbanem Wohnen, Dienstleistungen und wohnverträglichen Gewerbenutzungen. Die planerischen Eckpunkte für das künftige Zentrum Sood sind im Masterplan Sood festgehalten, den der Stadtrat kürzlich genehmigt hat. Das Planungswerk wurde gemeinsam mit den Grundbesitzern erarbeitet.
Neues vielseitiges Quartier Lätten
Ein zweiter Entwicklungsschwerpunkt der nächsten Jahrzehnte soll das Gebiet Lätten nördlich der Autobahn und an der Grenze zu Zürich und Kilchberg sein. Im ebenfalls kürzlich vom Stadtrat genehmigten Entwicklungsleitbild Lätten ist die Stossrichtung festgehalten: Entlang der Autobahn soll sich produzierendes Gewerbe ansiedeln. In einer zweiten Schicht sind Dienstleistungsbetriebe, wohnverträgliche Gewerbenutzungen und allenfalls Wohnnutzungen angedacht. Als dritte Schicht sind primär Wohnnutzungen vorgesehen. In den Erdgeschossen der Wohn- oder Dienstleistungsbauten können Geschäfte und Läden für die Quartierversorgung entstehen, die auch den angrenzenden Wohngebieten zugutekommen. Die geplante Erhöhung der Lärmschutzwand bei der Autobahn bringt allen Bewohnern und Nutzern des neuen Quartiers Vorteile – und auch den angrenzenden, heute dort bereits vorhandenen Siedlungen. Flächen für die Biodiversität und weitere Freiflächen ergänzen das künftige Bild des neuen Quartiers. Dort sollen auch die Familiengärten einen definitiven Platz finden, die sonst aus zonenrechtlichen Gründen mittelfristig weichen müssten. „In das Entwicklungsleitbild Lätten sind verschiedene Anregungen der Anwohnerinnen und Anwohner eingeflossen“, sagt Felix Keller zum aktuellen Entwicklungsstand.
Viele Vorteile für Adliswil
Die Entwicklungen im Sood und im Lätten sind eng miteinander verknüpft. Das produzierende Gewerbe mit seinen Lärm- und Verkehrsemissionen ist im Sood nicht mehr am richtigen Platz – das gut erschlossene Gebiet soll verstärkt für Wohnen genutzt werden. „Für eine gesunde Wirtschafts-, Arbeitsplatz- und Steuerstruktur ist es aber wichtig, dass diese Betriebe in Adliswil bleiben können“, erläutert Felix Keller. Die erste, für Wohnnutzungen ungeeignete Schicht des Gebiets Lätten entlang der Autobahn ist deshalb für produzierendes Gewerbe gedacht. Der neue Gewerbestandort bietet nicht nur Unternehmen aus dem Sood Entwicklungspotenzial, sondern auch anderen kleinen und mittleren Betrieben aus Adliswil und Umgebung. Zudem ist er verkehrstechnisch sehr günstig gelegen. Die Zu- und Wegfahrten von Lastwagen können weitestgehend über die nahe Autobahnein-/ausfahrt abgewickelt werden. Die Wohnquartiere – auch in den Nachbargemeinden Kilchberg und Zürich – lassen sich so schonen. Hinzu kommt: Der bisher aus dem Sood durch die Stadt Adliswil fahrende Schwerverkehr würde ebenfalls reduziert.
Neue Unterführung im Sood soll Staus vor Barriere verhindern
Zu den verkehrstechnischen Vorteilen der Gesamtlösung mit den Entwicklungen Lätten und Sood gehört auch die vorgesehene Unterführung beim Verkehrsknotenpunkt Sood. Diese braucht es vor allem auch, weil die Sihltalbahn ihren Takt auf 7.5 Minuten halbiert. „Ohne Unterführung würde man ab 2028 mehr als die Hälfte der Zeit vor einer geschlossenen Barriere stehen“, sagt Stadtrat Felix Keller. Die Finanzierung der Unterführung soll massgeblich durch die Mehrwertbeiträge der Grundeigentümer sichergestellt werden, die aufgrund der planerischen Aufwertung ihrer Grundstücke fällig werden.
In einem nächsten Schritt folgt die Vernehmlassung des Masterplans Sood und des Entwicklungsleitbilds Lätten beim Kanton Zürich, bei der Stadt Zürich und bei der Gemeinde Kilchberg – diese waren alle in die bisherigen Arbeiten einbezogen. Danach folgt der Eintrag in den Regionalen Richtplan. Auf dieser Basis ist für 2021 und 2022 die notwendige Teilrevision der Bau- und Zonenordnung Adliswil vorgesehen, über die am Ende der Grosse Gemeinderat befinden wird. Die konkrete Weiterentwicklung obliegt dann im beschlossenen planungspolitischen Rahmen den Grundeigentümern.
Informationsveranstaltung und Partizipation
Die Entwicklungen Sood und Lätten sind für die nachhaltige Zukunft der Stadt Adliswil sehr wichtig. Der Stadtrat wird die Teilrevision der Bau- und Zonenordnung deshalb eng mit allen betroffenen Kreisen abstimmen. Parallel zu den planerischen und politischen Prozessen will der Stadtrat mit partizipativen Ansätzen auch Anwohnerinnen, Anwohnern und weiteren Interessengruppen die Möglichkeit geben, die Entwicklung in bestimmten Themen aktiv mitzugestalten. In der zweiten Jahreshälfte 2020 wird er über das Vorgehen dazu informieren. Um die Bevölkerung umfassend über die Planungswerke Sood und Lätten ins Bild zu setzen, sieht der Stadtrat eine Informations-veranstaltung vor, sobald die Corona-Pandemie dies zulässt. Ideen, Anstösse und Rückmeldungen zum Masterplan Sood und zum Entwicklungsleitbild Lätten sind zudem ab sofort über die Website der Stadt Adliswil möglich. Sie finden alle Informationen und Downloads unter adliswil.ch/soodlaetten
Zugehörige Objekte
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M_2007_Stadtrat_legt_Eckpunkte_fur_eine_koordinierte_und_nachhaltige_Entwicklung_in_Sood_und_Latten_fest.pdf | Download | 0 | M_2007_Stadtrat_legt_Eckpunkte_fur_eine_koordinierte_und_nachhaltige_Entwicklung_in_Sood_und_Latten_fest.pdf |